1. Alternative: Konzept - Errichtung einer "S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg"
statt Fortführung der "Stadtbahnlinie U2 v. Gonzenheim "zum Bahnhof Bad Homburg.
Eine unvergleichlich kostengünstigere Alternative mit weit größerem Gesamt-Nutzen.
Kopie an:
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Regierungspräsidium Darmstadt
RMV - Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH
Regionalverband Frankfurt Rhein Main - Verkehr und Umwelt
An das
Regierungspräsidium Darmstadt
Frau Lindscheid
Herr Dr. Beck Abt. III
Wilhelmstr. 1-3
64283 Darmstadt
22.02.2019 und 04.03.2019
Kopie an:
Landrat des Hochtaunuskreises
Oberbürgermeister Alexander Hetjes
Bürgermeister Herr Meinhard Matern
Stadtverordnetenversammlung - Fraktionen CDU, SPD, Grünen, BLB, FDP
Nachdem ich leider spät von den konkreten Plänen der Umsetzung der U-Bahn-Verlängerung der U2 zum Bahnhof Bad Homburg erfahren habe, möchte ich es nicht unversucht lassen, Ihnen eine unvergleichlich kostengünstigere Lösung mit weit größerem Gesamt-Nutzen als Alternative zu den offiziellen Plänen vorschlagen.
Im Wesentlichen wird damit dasselbe Ziel eines "Lückenschlusses" zwischen U- und S-Bahnnetz erreicht, wie er durch Bürgerentscheid vom 28. Okt. 2018 gefordert wurde. Jedoch werden mit der alternativen Variante große wirtschaftliche Risiken und teure, komplizierte Sonderbauten vermieden, die zudem das lokale Stadtbild dauerhaft negativ verändern würden. Außerdem wäre die Realisierung in vergleichsweise kurzer Bauzeit und ohne nennenswerte Verkehrsbehinderungen umzusetzen.
Ich arbeite als freischaffende Architektin in Bad Homburg und verfolge keine eigenen (insbesondere wirtschaftlichen) Interessen mit dem Vorschlag.
Sie können diese E-Mail ohne Rückfrage weiterleiten.
am 28. Okt. 2018 entschied Bad Homburg durch Bürgerentscheid über die "Fortführung der Stadtbahnlinie U2".
Das Ziel:
Eine Verlängerung der U-Bahnstrecke von der heutigen U2-Endhaltestelle Gonzenheim bis zum S-Bahnhof Bad Homburg. Dadurch sollen - teils unterirdisch - beide U- und S-Bahnstrecken miteinander verknüpft- und Bürger dazu anregt werden, vom eigenen PKW auf den ÖPNV umzusteigen.
Umsetzungsvorgaben:
Die bisher diskutierten Strecken-Varianten gehen davon aus, dass nur durch eine Strecken-Verlängerung der U2 von Gonzenheim bis zum S-Bahnhof Bad Homburg ein "Lückenschluss" zu erreichen sei, was dann auch Grundlage des Bürgerentscheides vom 28. Okt. 2018 wurde. Diesem Ziel " Lückenschluss" stimmten ca. 70% der Wähler zu, wobei keine Alternative zur U2-Verlängerung erarbeitet und angeboten wurde.
Unbeachtet blieb bei der Abstimmung zum Bürgerentscheid die nachfolgende einfache, jedoch ungleich bessere Variante:
Die Errichtung einer "S-Bahn-Station Bad Homburg Gonzenheim - Haberweg":
Ihr Gesamt-Nutzen wäre aller Voraussicht weit größer als der der geplanten U-Bahn-Verlängerung. Vor allem, weil durch eine neue zusätzliche S-Bahn-Station potentiell mehr neue Fahrgäste angesprochen würden, von ihren privaten PKWs auf den ÖPNV umzusteigen.
Kein Wunder, denn das gesamte süd-östliche Bad Homburg - inkl. dem geplanten Neubau-Gebiet "Am Bornberg" -, erhielte eine direkte Einsteigemöglichkeit zum S-Bahn-Netz nach Frankfurt, Friedrichsdorf und Usingen. Gleichzeitig verknüpfte sich diese neue S-Bahn-Station auf Grund der Nähe zur U-Bahn-Endhaltestelle Gonzenheim mit dem U-Bahnnetz. Der geplante "Lückenschluss" wäre somit auf einfachste Weise hergestellt - und das bei vergleichsweise erheblich geringeren Herstell-Kosten.
Und ein Vergleich mit unseren kleineren Nachbarstädten lohnt sich. So hat Oberursel drei- und Friedrichsdorf zwei-, Bad Homburg jedoch nur eine S-Bahn-Station, den zentralen S-Bahnhof.
Vorteile der Umsetzungsalternative"S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" -
im Vergleich zur geplanten U-Bahn-Verlängerung
Für wesentlich mehr Fahrgäste attraktiv,
der süd-östliche Bad Homburger Stadtteil "Gonzenheim", die untere "Kaiser-Friedrich-Promenade" und "Auf der Steinkaut" mit reinen Wohngebieten, zwei Schulen, dem Seedamm-Schwimmbad, der Taunus-Therme und dem Kurpark werden direkt an das S-Bahn-Netz angebunden;·
das geplante Neubau-Gebiet "Am Bornberg". wäre mit 6 Min Fußweg oder 759m erreichbar und bestens angebunden
erheblich geringere Herstellungs-Kosten,
wesentlich kürzere Bauzeit, weil Sonderbauten der U-Bahn-Verlängerung nicht benötigt würden,
geringere bis keine Belastung von Anwohnern und Verkehr während der Bauphase,
keine Belastung für das Stadtbild Bad Homburg,
die heutige U-Bahn-Endhaltestelle Gonzenheim könnte unverändert bleiben, da ein Lückenschluss von S-Bahn zur U-Bahn hergestellt wäre.
Konkrete Umsetzungsalternative:
Die neue S-Bahn-Station "Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" ließe sich am "Haberweg/Am Schützbrett" errichten. 2
Die Topografie dieser Nebenwege ist für eine neue S-Bahn-Station besonders gut geeignet; da große Freitreppen und lange Rampen nicht erforderlich sind.
Parkplätze sind "Am Schützbrett" möglich,
zwischen U-Bahn-Endhaltestelle Gonzenheim und S-Bahn-Station Gonzenheim-Haberweg liegen nur 305 m (circa 3 Minuten 40 Sekunden Fußweg), so dass der durch Bürgerentscheid beschlossene "Lückenschluss" von U-Bahn- und S-Bahn-Netz gelungen wäre. Die heutige U-Bahn-Endhaltestelle Gonzenheim1 könnte somit unverändert bleiben, was erhebliche Kosten, langfristige Bau-Behinderungen, wartungsintensive zusätzliche Anlagen, ein unschönes Stadtbild und Unfrieden bei den Anwohnern ersparen würde.
Verknüpfung -Fahrgast-Umstieg am Kreuzungspunkt Gonzenheim Haberweg - Wechsel zwischen U-Bahn- und S-Bahn-Netz und der Taunusbahn.
Der besondere Vorteil einer S-Bahn-Station Haberweg gegenüber der geplanten U-Bahnlinien-Verlängerung ist, dass Umsteiger und Pendler in beide Richtungen der S-Bahnlinie / Taunusbahn zu-, aus- und in die bestehende U2-Linie Gonzenheim umsteigen können. Das müsste die zuerwartenden Fahrgastzahlen enorm erhöhen, da der gesamte Hintertaunus, Friedrichsdorf ja sogar Friedberg davon profilieren können.
Von einer neuen S-Bahn-Station "Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" erreichen die Fahrgäste fußläufig in nur 3 Minuten u. 40 Sekunden bzw. 305m(bei 1 Min = 83m)bequem die heutige U-Bahn-Endhaltestelle Gonzenheim. Ein üblicher Weg in Metropolen und Ballungsräumen, um andere Linien des ÖPNV zu erreichen, sei es oberirdisch oder in unterirdischen Metro-Stationen.
Beispiele mit ähnlich kurzen Wegstrecken gibt es zuhauf.
So legen Bus-Fahrgäste einen 215m langen Fußweg zurück, um vom neuen Busbahnhof am Bahnhof Bad Homburg bis zum Einstieg in die Linie S5 nach Friedrichsdorf zu gelangen.
oder: 273m Fußweg zwischen U-Bahn-Station "Weißer Stein" u. S-Bahn-Station "Frankfurt Eschersheim"
oder: 359m Fußweg zwischen U-Bahn-Station "Alte Oper" u. S-Bahn-Station "Frankfurt Taunusanlage"
oder: 322m Fußweg zwischen S-Bahn-Station "Frankfurt Hauptbahnhof" u. Straßenbahnlinie 11 "Am Hauptbahnhof"
Die Luxusvariante - Verlegung derU2-Endhaltestelle Gonzenheimbis Frankfurter-Landstr. 802
verlängert man 1-spurig das oberirdische Gleis - von der heutigen U2-Endhaltestelle bis auf das Grundstück der Frankfurter-Landstr. 80 (Hertz-Autovermietung) als neues Ende der U2-, so würde sich der Fußweg zur neuenS-Bahn-Station Gonzenheim-Haberweg2auf nur noch175m - oder eine Minute Fußweg- verkürzen. Das ist unschlagbar kurz.
So müssen sich nun die Befürworter des komplizierten, teuren und unschönen Gegenmodells der U-Bahn-Verlängerung bis zum Bahnhof Bad Homburg anrechnen lassen, dass auch hier eine Wegstrecke beim Wechsel von U-Bahn zur S-Bahn zu überwinden ist - nämlich mindestens 125m - 251m.
1-gleisige Überquerung der kleinen Gotenstraße mit neuer U2-Haltestelle nahe S-Bahnstation Haberweg
Wegfall der privilegierten Ampelschaltung für Busse durch neue Bus-Haltebuchten links und rechts der Frankfurter-Landstraße
Insgesamt ist aller Voraussicht die Realisierung einer neuen"S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg"vergleichsweisekonkurrenzlos kostengünstig herzustellen. Zudem ist mit keinen großen Beeinträchtigungen während einer wesentlich kürzeren Bauzeit zu rechnen.
Kein Wunder,entfallendochalle teuren Sonderbauten, die man für eine komplizierte U-Bahn-Verlängerung bereits vorgesehen hat. Man braucht nur wenige davon zu benennen um zu wissen, dass das unkontrollierbar teuer werden kann, sollten sich Komplikationen einstellen.
Kostenvorteile gegenüber der geplanten Umsetzung:
Keine Notwendigkeit der Errichtung von drei zweispurigen Straßenbahn-Brücken,
keine Verbreiterung des circa 6 m hohen S-Bahn-Damms von 2 auf 4 Gleise,
keine komplette Baumrodung des Bahndamms auf circa 1 km Länge entlang von Wohnstraßen, deren Bewohner zukünftig nicht mehr die Aussicht auf alte Bäume, sondern auf eine ca. 6 m hohe Beton-Stützwand entlang ihrer Wohnstraßen hätten,
keine komplizierten Tunnelbauten unterhalb der zentralen Verkehrsachse Frankfurter-Landstraße
keine Unterquerung der hochfrequentierten S-Bahn-Brücke, deren Fundamente dem geplanten U-Bahn-Tunnel im Wege stehen können,
keine Umlegung von zentralsten Versorgungs- und Stadtentwässerungsleitungen der gesamten süd-östlichen Stadt, die mit Baulastsicherung auf privaten Grundstücken (z.B. Haberweg 33 und 37) verbunden wären.
keine Kanal-Abwasser-Hebeanlage zur Kanal-Entwässerung der Häuser Frankfurter-Landstraße 64 bis 80,
keine Tieferlegung um circa 5,50 m für die jetzt oberirdische U-Bahn-Endhaltestelle um die Gotenstraße zu unterqueren,
kein weiterer Treppenaufgang mit Aufzug am neu zu errichtenden Bahnsteig am S-Bahnhof Bad Homburg,
Das alles ist mit hohen Risiken in der Realisierungsphase verbunden, so dass der Kostenrahmen von veranschlagten 65 Mio. schnell auf weit über 100 Mio. überschritten werden könnte.
Dagegen wäre eine alternative "S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" kalkulierbar.
Was mag sie kosten ? 4 Mio. ?
Erwähnen möchte ich ausdrücklich, dass die Idee einer neuen "S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" von der engagierten Bad Homburgerin Frau Ingrid Selge stammt. Sie schlug sie mir vor - und ich spürte, das wäre die richtige Lösung. Ich gebe sie Ihnen in ihrem Namen gern unverbindlich weiter, damit Sie nach Ihrer Prüfung vielleicht mehr daraus machen.
Die von mir erstellten Illustrationen und Übersichtspläne sollen die praktischen Argumente visuell unterstützen und anschaulich machen, so z.B., wie schön eine mit einem glasgedeckten Tonnendach wettergeschützte "S-Bahn-Station Bad Homburg - Gonzenheim Haberweg" aussehen könnte:
Im Kontrast dazu eine zweite Illustration, allerdings zur geplanten Umsetzung der U-Bahn-Verlängerung.
Sie blickt unter den Asphalt der Frankfurter-Landstraße und zeigt die Unterquerung der hochfrequentierten S-Bahnbrücke durch den geplanten U-Bahn-Tunnel.
1-gleisiger U-Bahntunnel unter S-Bahnbrücke mit Abbiegung in den Erlenweg.
Umlegung aller städtischen Versorgungsleitungen durch den Bahndamm rechts und Weiterleitung über privatens Grundstück.
In der Frankfurter-Landstraße verlaufen zentralste Versorgungsleitungen der süd-östlichen Stadt Bad Homburg, die durch den Tunnelbau auf private Grundstücke umgeleitet werden müssen.
Rechts von der S-Bahnbrücke beginnt der kleine Haberweg. Würde hier eine neue S-Bahnstation errichtet werden, genügten auf Grund der ansteigenden Geländeform kurze Treppenanlagen, um den neuen S-Bahnsteig zu erreichen.
Die Gesetzgebung der BOStrab § 3.3 verlangt die Selbstrettung von Fahrgästen aus einer im Tunnel liegen-gebliebenen U-Bahn
Abschließend möchte ich noch folgende Probleme der geplanten Umsetzung erneut zu Bewusstsein bringen, die gegenüber einer kurzen Wegstrecke zwischen S-Bahn und U-Bahn abzuwägen sind:
Für die bisher in der Straßenmitte unter der Frankfurter-Landstraße liegenden Versorgungsleitungen für das süd-östliche Bad Homburg - also Gas, Frisch-/Abwasser, Strom, Telekom mit z.B. dem Abwasserkanal mit Durchmesser DIN 800 und der Kanalsohle bei 163,42m NN in 6,12 m Tiefe - ist nicht ausreichend Platz für die Umlegung zwischen dem geplanten U-Bahn-Tunnel und den Fundamenten der Brücke vorhanden, sodass gemäß der Planfeststellung vom 25.09.2015 (S. 74) eine Umlegung durch den Bahndamm rechts neben der Brücke auf privaten Grundstücken z.B. des "Haberweg 33 und 37" mit dinglicher Sicherung als Baulasten erforderlich würde,
die Gebäude links der Brücke Nr. 64 - 80 benötigen neue Versorgungsleitungen im Gehweg links der Brücke mit einem Abwasserkanal einschließlich Abwasser-Hebe-Anlage, was extrem aufwändig und mit Risiken behaftet ist.
Ich bitte Sie deshalb, den beschriebenen Alternativ-Vorschlag einer direkten Anbindung von Bad Homburg Gonzenheim an das S-Bahn-Netz zu prüfen und in ihre weiteren Überlegungen einzubeziehen.